Ein Fundstück, eine alte Postkarte aus Jena, deren Text erst nach mehrmaligem Lesen seine poetische Wirkung entfaltet, war Inspiration für das Thema dieses Heftes.
Die Kombination von Ort und Zeit — in der Ausschreibung war zur Anregung das Jahr 1967 genannt — lassen die HALLER-14-Autoren von unterschiedlichsten Bädern und Badeerlebnissen erzählen.
Ihre Geschichten und Stimmungsbilder aus verschiedenen Zeiten zeugen von der Angst vor dem Sprung, Haien im Wörthersee und einem kleinen Woodstock. Mit Polyurethan als Geschäftsidee lenkt uns Regina Schleheck nur scheinbar mit Leichtigkeit durch gesellschaftliche Gefechte, die auch im Wasser ausgetragen werden. Zigaretten und Bier, Wassereis, Einsamkeit und Stille fügen sich zu einem Kosmos aus Erwartung, Freude und Traurigkeit zusammen. Der unsichtbare Grund eines unheimlichen Bassins und eine traumatisch anmutende Nachkriegscollage bringen Düsternis — und in Axel Böllings Text die von ihm bekannte Gnadenlosigkeit in der Beobachtung — in die Sammlung.