«Wehret den Anfängen» war gestern. Längst geht es darum, der Normalisierung rechtsextremer Positionen in Politik und Gesellschaft zu wehren. In diesem Stresstest der Demokratie stehen auch die Kirchen unter Druck. Die Angriffe von Seiten der AfD nehmen an Schärfe zu und zielen ganz offen auf eine Spaltung der Protestanten.
Will die Evangelische Kirche dem widerstehen, muss sie ihre Anfälligkeiten für autoritäres, nationalistisches und ausgrenzendes Denken ebenso kennen wie ihre Resourcen, die sie zur Verteidigung der Demokratie mobilisieren kann.
Der Fernsehjournalist und Theologe Arnd Henze benennt die Schwachstellen und Angriffsflächen und zeigt an vielen Beispielen, wie ausgeprägt das toxische Erbe protestantischer Demokratieverachtung und die Verknüpfung von Christ— und Deutschsein bis heute wirksam sind. Zugleich macht er Mut, die Gemeinden als Lernorte für den sozialen und kulturellen Wandel der Gesellschaft zu öffnen. Denn die Demokratie wird sich nur behaupten, wenn sie es schafft, dem verächtlichen Narrativ des Scheiterns eine neue Erzählung des Gelingens entgegen zu setzen. Arnd Henze ist überzeugt: Dazu können die Protestanten eine Menge beitragen — wenn sie sich den Herausforderungen mutig stellen, statt sich verzagt hinter Kirchenmauern zu verschanzen.
«In einer Zeit, in der die Demokratieverächter eine “180-Grad-Wende in der Erinnerungspolitik” fordern, sollten sich die Kirchen dringend ehrlich machen und ihre eigenen blinden Flecken in der Geschichtsschreibung neu in den Blick nehmen. Gerade deshalb bin ich aber überzeugt, dass die gegenwärtige Bewährungskrise für die Demokratie auch eine zweite Chance für den Protestantismus bedeutet. Die Chance nämlich, zum ersten Mal auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen — oder genauer: zu kämpfen.” (Arnd Heinze)
«Die Lektüre von Arnd Henzes Wahrnehmungen fordert heraus: zum Nachdenken, zum Widerspruch, zur Zustimmung. Vor allem ermutigt sie, notwendige Veränderungen anzupacken.» (Nikolaus Schneider)
«Die Lektüre von Arnd Henzes Wahrnehmungen fordert heraus: zum Nachdenken, zum Widerspruch, zur Zustimmung. Vor allem ermutigt sie, notwendige Veränderungen anzupacken.» (Nikolaus Schneider)