Die Hellströms —
Das ist eine sympathische schwedische Großfamilie, die wie Pech und Schwefel zusammenhält, wenn es darauf ankommt. Den Hellströms gehört das älteste Brauhaus Schwedens. Sie wohnen auf einem idyllischen Landsitz im Süden des Landes, ein eigener See und das nahe Meer laden zum Baden ein. Für Wenke, die blonde, temperamentvolle Tochter von Frans und Liv Hellström, ist das tägliche Bad ein Muss — natürlich ohne eine störende Textilfaser am Leib!
Das Brauhaus ist der Lebensinhalt von Frans Hellström, dem Patriarchen. Er opfert sich auf, um die Marke ständig zu verbessern und noch bekannter zu machen. Erik, sein Sohn, steht ihm zwar zur Seite, doch ist er eher Händler als Brauer. Liv, Frans' Frau, sorgt sich manchmal ein bisschen um ihren Mann, der sich so in seine Arbeit verbeißt.
Da trifft es sich gut, dass Wenke mit dem jungen Braumeister Sören verbandelt ist. Sie rechnet fest mit seinem Heiratsantrag. Doch Greta, ihre welterfahrene Tante, ahnt, möglicherweise großer Liebeskummer auf ihre geliebte Nichte zukommen könnte…
Diese spannend und einfühlsam geschriebene Serie der Autorin Laura Vinblatt lädt Leserinnen und Leser ein, die sympathische Großfamilie und ihre Freunde näher kennenzulernen und Anteil zu nehmen an ihren Freuden und Nöten, den Aufregungen und Herzensverstrickungen. Unbedingt lesenswert!
Vor fünf Tagen hatte ein sanfter und unaufhaltsamer Landregen eingesetzt. Der Lieblingsregen der Bauern, weil er mit einer geringen Intensität, aber lang andauernd die dürstende Erde durchnässte und die zarten Pflanzen schonte. Doch nach dem heftigen Starkregen der vergangenen Woche waren die Äcker und Wiesen bereits gesättigt und konnten kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen. Auf dem grünen Weideland des Gutes hatten sich schon großflächige Wasserlachen gebildet, die dem Vieh das Beweiden der Flächen fast unmöglich machte. Im Esszimmer des großen, reetgedeckten Haupthauses stand Matilda Bergquist am Fenster und sehnte sich nach blauem Himmel und Sonnenschein. Sie sah auf den Wirtschaftshof hinaus. Auch hier hatte der Regen schmutziggraue Pfützen hinterlassen, die sich nun immer weiter ausdehnten. Im Moment erinnerte nichts an trockene, heiße Sommertage, die zu dieser Jahreszeit eigentlich üblich waren. Stattdessen verdunkelten Wolken den gesamten Himmel mit einer undurchdringlichen grauen Decke. Sie ließen der Sonne keine Chance. Während Matilda dem endlosen Tanz der Regentropfen auf den Wasserlachen zusah, huschte ein liebevolles Lächeln über ihr Gesicht. Sie dachte an eine längst vergangene Zeit zurück, als ihr Sohn Arne bei jedem Regenwetter in seine Gummistiefel geschlüpft war, um mit großer Begeisterung in sämtliche Pfützen zu springen. Ein wenig wehmütig seufzte Matilda auf. Das war lange her. Heute war Arne ein junger Mann von vierundzwanzig Jahren, der gemeinsam mit seinem Vater Niklas den landwirtschaftlichen Betrieb führte. Aus seinen kleinen Gummistiefeln war er vor einer halben Ewigkeit herausgewachsen, und das viele Regenwasser bereitete nun auch ihm mehr Kummer als Vergnügen. Genau wie seine Eltern liebte Arne das Stück Land, das sie ihr Eigen nennen durften. Es war seit mehreren Jahrhunderten im Besitz der Familie Bergquist. Im Laufe der Zeit hatte das Gut zahlreiche Veränderungen erlebt. Moderne Maschinen hatten Einzug gehalten und den Menschen das Arbeiten auf dem Feld und in den Stallungen erleichtert.